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Donnerstag, 25. Oktober 2007

Vortrag Alfons Cortés

Am vergangenen Montag war ich - wie angekündigt - am Vortrag von Alfons Cortés (AC) in Küsnacht/ZH. Der von der FuW organisierte Anlass war propenvoll und kann als gelungen gesehen werden. AC präsentierte seinen Prozes, wie man die richtigen Aktien ins Depot legt und brachte viele Beispiele. Einen eigentlichen Trader-Tipp gab es nicht.

Wie immer wieder in seiner Kolumne dargestellt, bedient er sich v.a. der Bollingerbänder und der relativen Stärke zum Vergleichsindex. Für AC ist der S&P 500 DER Index, den es zu schlagen gibt.



Seine Grundsätze:
1) Nur in primären Aufwärtstrends in Aktien investiert sein.
2) Trends werden bis auf weiteres an der NYSE gemacht. (Ablösung durch Schanghai möglich, aber nicht jetzt)

Auswahl im Ausschlussverfahren:
3) Nur Werte, Sektoren und Länderindizes die stärker als der S&P500 sind, werden ins Portfolio genommen.
4) Man investiert nur in Werte und Märkte, die liquide und juristisch sicher sind. (Oesterreich ist illiquide, Russland unsicher)
5) Aktien, die schlechter als der Länderindex (nicht Branchenindex) performen, fliegen raus.

6) Alle Positionen werde gleich gewichtet

Am Schluss bleibt eine kleine Anzahl Aktien übrigt, in die man investiert. Jede Position wird mit 2% gewichtet. Tendieren die Märkte zur Schwäche und die relative Stärke nimmt ab, erhöht sich der Cash-Anteil ganz automatisch. Alternativ kann man anstelle von Cash auch den S&P500 kaufen. Dann hätte man immerhin den besten Index im Depot.


Der Bull-Market
Der Bull-Market durchläuft drei Phasen:
a) Akkumulation
b) das rationale Umfeld
c) das irrationale Umfeld

Kennzeichen der Phasen
a) hohe Tagesvolatilität, fehlender Trend (Trader-Markt), hohe Nachrichtensensibilität, Extrapolation der Vergangenheit in die Zukunft (alles geht den Bach ab!), Skepsis ggü Trendwende.
> Visionäre gefragt, welche die neuen Trends aufspüren und Aktien kaufen. Mittel: Technische Analyse als Basis (keine faulen Eier analysieren), Fundamentalanalyse als Selektionskriterium

b) Verlauf der Kurse folgt dem Verlauf des Gewinnwachstums (fast alles verspricht Gewinn)
> DABEIBLEIBEN! NIE AUSSTEIGEN, da man nach einem kleinen Einbruch den nächsten Aufschwung sicher verpasst. Oft reicht das Kaufen des Index mit passiven Anlagevehikeln (ETF).

c) verdrängte Probleme kommen an die Oberfläche, Divergenzen zum Kursanstieg, Dissens über optimale Zentralbankpolitik weil Unklarheit über Inflation, Rezession, sehr gut gelaufene Werte werden (zu unrecht) verkauft, Erhöhung Cash-Anteil, divergierende Sektoren
> Nun muss man nochmals jene Aktien kaufen, welche die Hausse angeschoben haben und die nun verkauft wurden, denn hier lauert der grosse Gewinn. Vorsicht: Hang zur Übertreibung in der Bewertung. Wichtig: KEINE FUNDAMENTALANALYSE, rein technisch analysieren! Die Bewertung scheint nur auf den ersten Moment hoch. Die Früchte der in Phase 1 gefundenen Veränderung (Vision) reifen erst jetzt zur vollen Pracht.

Beispiele:
a) 2002/2003
b) 2003-2007
c) seit März 2007, 1998


Nach Ansicht von AC befinden wir uns am Anfang von Phase III. Seine Tipps (Auswahl):
++ NASDAQ 100, Energiewerte, Rohstoffe, IT, Telecom (Der Nutzen neuer Technologien wird stets unterschätzt und kann von den Analysten kaum richtig bewertet werden), Daimler, NESN,
+ DAX, EuroStoxx50, KOSPI
- CAC40, Nikkei 225, SMI/SMIM, Financials, Healthcare


Zu guter Letzt:
- Nimmt die relative Stärke zum Index ab, verkaufen Sie ohne Rücksicht auf den Einstandspreis.
- In jedem schlechten Sektor gibt es eine Perle.


Fazit:
Vergleiche ich seine Ideen mit unseren Bemerkungen im Forum, passen die Dinge sehr gut zusammen. Sich jetzt zu positionieren bei den ++ Ideen, kann sehr lukrativ sein. Überprüfen wir unsere Depots und werfen wir die faulen Eier raus!

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