Die Richter des Establishments haben gesprochen. Der totale Zusammenbruch der einst so stolzen SWISSAIR hat nur wirtschaftliche Folgen für jene gehabt, die auf der falschen Seite oder in der falschen Hierarchie gestanden haben. Die Sache ist abgehandelt. Die Volksseele durfte ein paar Tage kochen und – wie könnte es anders sein - schon wendet sich die Öffentlichkeit anderen „events“ zu.
Wir leben in einer sehr kurzlebigen Zeit – the show must go on. Was gestern noch mit eisernem Besen vom Podest gefegt wurde, kann schon morgen wieder, in wundervollem Glanz, zuoberst stehen. Unsere Gesellschaft verfügt nicht mehr über die Vitalität, solche Blitzwendungen um 180 Grad kritisch zu hinterfragen.
Die Zürcher Kantonalbank war vorgestern noch ein Thema, gestern waren es die gierigen ZKB-Händler, die unter dem Segen der Staatsbank gewaltige Reibachs durchziehen durften. Ebenso ex-CEO Vögeli. - Heute beschäftigt es noch einige Gemüter, weshalb der erfolgreiche CASH per 28.06.2007 sein Leben zugunsten des DAILY CASH aushauchen darf. Nutzlose Fragen, denn das Establishment lässt sich nicht in die Karten gucken und wer es dennoch tut, wird diszipliniert, was immer dies in letzter Konsequenz auch heissen mag.
Die grassierende Überheblichkeit der heutigen Gesellschaft wird sehr treffend von Mulla Nasrudin im Kapitel „Die Lebensschule“, N. Hodscha, München 1993, beschrieben:
„Mulla Nasrudin pflegte bisweilen Menschen in seinem Boot auf die Ausflüge mit-zunehmen. Eines Tages liess sich ein berühmter Sprachforscher von ihm über den Fluss setzen. An Bord fragte der Gelehrte, ob die Überfahrt wohl stürmisch wer-den würde. „Kann ich nie nicht genau sagen.“ „Guter Mann, welch primitive Sprache. Hast du denn nie Grammatik gelernt?“ „Nein“, sagte Mulla. Etwa in der Mit-te des grossen Flusses kam starker Wind auf, und das kleine Boot füllte sich mit Wasser. Nasrudin beugte sich zu seinem Fahrgast hinunter: „Haben Sie jemals schwimmen gelernt?“ „Nein“, sagte der Gelehrte. „Dann haben Sie Ihr ganzes Leben nutzlos vertan. Wir sinken.“
Die Klimakonferenz in Rostock war eine gut inszenierte Zusammenrottung palavernder Paviane und eine Superplattform für die professionellen Chaoten, die es verstanden hatten, Tausende von Sicherheitskräften zu blockieren, die anderswo weit besser hätten eingesetzt werden können.
Macht es viel Sinn zu fragen, wie und welche „Sommerlöcher“ die Massenmedien für uns bereit halten? „Fetter Spatz erstickt an einem zu grossen Wurm“ - Vogelschützer sind gesucht, so etwas darf nicht passieren, Verbote müssen her...
Quelle: wirtschaftsinfo
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Donnerstag, 21. Juni 2007
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